Wir haben bald noch mehr Zeit, um uns um unsere Klienten zu kümmern. Grund dafür ist die Pflegereform. Der Bundesrat stimmte ihr Mitte Juni zu. Sie stärkt die Pflege zu Hause.
Ab 1. Januar 2024 steigt das Pflegegeld um 5 Prozent. Gleichzeitig werden auch die ambulanten Sachleistungsbeträge um fünf Prozent erhöht. Diese können Sie nutzen, um eine Alltagsbegleitung für sich oder Ihre Angehörigen zu finanzieren. Bis zu 40 Prozent dieser Mittel dürfen Pflegebedürftige in Entlastungsleistungen und damit auch in die Finanzierung einer Alltagsbegleitung umwandeln. Dazu ist kein extra Antrag notwendig. Qumpan kann das Geld direkt durch Rechnungsstellung bei der Pflegekasse geltend machen.
Mit dem Mehr an Budget haben wir in Zukunft also auch mehr Zeit, um für unsere Klienten da zu sein. Laut Pflegereform steigen die Beträge zum 1. Januar 2025 und zum 1. Januar 2028 automatisch und werden an die dann herrschenden Preisentwicklungen angepasst. Auch das hilft uns in Zukunft bei unserer Arbeit, den Alltag vieler Menschen lebenswerter zu machen.
Pflegende Angehörige entlasten
Um die Pflegereform zu finanzieren, steigt der allgemeine Beitragssatz zur Pflegeversicherung am 1. Juli 2023 von 3,05 auf 3,4 Prozent des Bruttolohns. Die Aufschläge für Kinderlose erhöhen sich gleichzeitig von 0,35 auf 0,6 Prozentpunkte. Laut Bund sollen so Mehreinnahmen von rund 6,6 Milliarden Euro pro Jahr möglich sein. Kinderreiche Familien müssen laut einer Vorgabe des Bundesverfassungsgerichts jedoch entlastet werden. Wer mehrere Kinder hat, zahlt ab dem zweiten bis zum fünften Kind unter 25 Jahren pro Kind 0,25 Beitragssatzpunkte weniger.
Mit der Reform wird zudem der Anspruch auf das sogenannte Pflegeunterstützungsgeld ausgeweitet. Diese Lohnersatzleistung erhalten Menschen, die durch die Pflege eines nahen Angehörigen nicht arbeiten können. Jährlich bekommen sie diese Unterstützung für bis zu zehn Arbeitstage je pflegebedürftiger Person.
Digitalisierung in der Pflege fördern
Mit Jahresbeginn 2024 steigen auch die Zuschläge der Pflegekassen für Menschen in vollstationären Pflegeeinrichtungen. Der Zuschlag fällt dabei umso höher aus, je länger die Pflegebedürftigen im Heim sind.
Auch das Thema Digitalisierung geht die Pflegereform an. Künftig sollen neue technische Möglichkeiten noch besser genutzt werden. Extra dafür entsteht ein Kompetenzzentrum Digitalisierung und Pflege. Das Förderprogramm, mit dem Pflegeeinrichtungen digitale und technische Anschaffungen finanzieren können, wird von aktuell 300 Millionen Euro um weitere Gelder erhöht und soll nun länger laufen als geplant.