In unserer immer älter werdenden Gesellschaft gewinnen Berufe wie die der Alltagsbegleitung zunehmend an Bedeutung. Viele Menschen, insbesondere ältere, benötigen Unterstützung im Alltag, sei es im Haushalt, beim Einkaufen oder einfach bei der Bewältigung von Einsamkeit. Alltagsbegleiter leisten hier unverzichtbare Arbeit. Sie helfen nicht nur den Betroffenen, sondern entlasten auch deren Angehörige. Antje Schierwagen arbeitet seit Januar 2024 für Qumpan als Alltagsbegleiterin und betreut Klienten. Dabei war sie jahrelang in einem anderen Beruf tätig.
Die 43-Jährige hat eine klassische Karriere im Einzelhandel hinter sich. Sie arbeitete viele Jahre als Verkäuferin, bevor sie beschloss, eine neue Richtung einzuschlagen. „Meine Schwester ist auch Alltagsbegleiterin und es hat mich fasziniert, wie sie älteren Menschen hilft“, erzählt sie über ihre Beweggründe. In ihr wuchs der Wunsch, ebenfalls eine solche Unterstützung anzubieten. Um optimal auf ihre neue Aufgabe vorbereitet zu sein, absolvierte sie einen einwöchigen Kurs zur Alltagsbegleitung. „Dort habe ich viel gelernt über den Umgang mit älteren Menschen, und erfuhr Wissenswertes über Krankheitsbilder wie Demenz“, berichtet sie. Es sei wichtig zu wissen, welche Reaktion in welcher Situation richtig ist. „Besonders auch bei Menschen mit Depression.“
Zwischen Haushalt und Gesprächen
Der Arbeitsalltag von Antje Schierwagen ist abwechslungsreich. Drei bis fünf Klienten besucht sie pro Tag. Zu einigen kommt sie wöchentlich, zu anderen im Zwei-Wochen-Rhythmus. „Ich kümmere mich dann hauptsächlich um den Haushalt, gehe mit den Klienten spazieren, einkaufen und rede viel mit ihnen“, beschreibt sie. Viele Menschen wollen sich gern unterhalten. Sie sind einsam und brauchen jemanden, dem sie ihr Herz ausschütten können. Diese Gespräche sind oft so wichtig, dass andere Aufgaben in den Hintergrund treten. „Manchmal komme ich gar nicht zum Haushalt, weil die Leute lieber mit mir reden wollen.“ Sie versuche dann, einen guten Mittelweg zu finden. „Die meisten kommen dann einfach mit und reden weiter, während ich putze. Das funktioniert gut.“
Trotz der erfüllenden Arbeit gibt es auch Herausforderungen. Gerade dann, wenn die Leute von ihren Problemen erzählen, ist es emotional schwierig. „Das nehme ich dann manchmal schon mit nach Hause“, gesteht sie. Dennoch überwiegen für sie die positiven Seiten ihrer Arbeit. „Ich bekomme viel Dankbarkeit zurück, und das Vertrauen, das die Leute in mich setzen, zeigt mir, dass ich mit meiner Unterstützung für sie einen Unterschied mache.“
Ein Job, der sich lohnt
Nach gut acht Monaten in ihrem neuen Beruf hat Antje Schierwagen ihren Schritt keine Sekunde bereut. Sie fühlt sich wohl in Job und Unternehmen. Die Arbeitszeiten sind für sie ideal, und die Mischung aus verschiedenen Aufgaben macht Tage abwechslungsreich. „Es ist sehr erfüllend, weil man weiß, dass man den Menschen wirklich helfen kann“, fasst sie zusammen. Selbst nach einem langen Arbeitstag bleibt ihr noch Energie für ihren eigenen Haushalt. „Ich habe noch Lust, aber das verlagert sich dann aufs Wochenende“, sagt sie mit einem Lachen.
Die Alltagsbegleitung kann übrigens bei anerkanntem Pflegegrad in begrenztem Umfang aus Mitteln der Pflegekassen finanziert werden. Wer Fragen dazu hat, findet hier auf unserer Internetseite unter Aktuelles Informationen dazu. Natürlich können Sie uns auch jederzeit persönlich kontaktieren.